Märzgedenken in Kaaden/ Kadan 2010
Am 4. März 2010 um 14:00 Uhr legten wir am neugestalteten Denkmal am Kaadner Friedhof einen Kranz und Blumen für die Opfer des 4. März 1919 und der Vertreibung 1945/46 nieder. Anwesend waren neben der stellv. Bürgermeisterin Zerklerova, Dechant Cermak, Hedi Hurnik vom Deutschen Kulturverband Komotau, Emma Laubrova und Karin Stefanova vom Bund der Deutschen, Erzgebirge und sein Vorland und noch etwa 20 Besucher aus der näheren Umgebung. Auch die Vorstandschaft des Heimatkreises Kaaden- Duppau, Helmut Seemann, Dietmar Hübler und Horst Kunz waren angereist. Helmut Seemann eröffnete die Gedenkfeier mit einer kurzen Ansprache. Er erinnerte an die lange und ruhmreiche Geschichte unserer Heimatstadt, beginnend mit der Stadtgründung unter König Ottokar II im Jahre 1261, den Besuchen Kaiser Karls IV 1367 und 1374, den vielen Privilegien, welche die Stadt innehatte, aber auch an schreckliche Zeiten und Ereignissen in der Geschichte. Zu nennen sind die Besetzung durch die Hussiten 1421, den 4. März 1919 mit 26 Opfern auf dem Ringplatz von Kaaden und die Vertreibung der Deutschen 1945/46. All dies gehört zur Geschichte Kaadens und nicht nur die schönen und glorreichen Ereignisse. Wir dürfen die schrecklichen Ereignisse nicht übergehen, sondern müssen sie im Gedächtnis behalten, um kein falsches Geschichtsbewußtsein zu pflegen.
Dasselbe sagte auch Bürgermeisterin Zerkerova in ihrer Sprache zu den wenigen tschechischen Besuchern. Dechant Cermak sprach zunächst ein Gebet auf tschechisch. Zuletzt beteten wir das Vaterunser in beiden Sprachen. Dechant Cermak äußerte den Wunsch, über der Gedenktafel mit den Namen der Märztoten ein Kreuz anzubringen. Diesem Wunsch wird bis zum Gedenken am 24. oder 25. September vom Heimatkreis entsprochen.
Die Anwesenden trafen sich anschließend noch in gemütlicher Runde im Schützenhaus/ Strelnice zum Kaffee. Gegen abend fand in der Dekanalkirche Kreuzerhöhung der Trauergottesdienst für die Märztoten statt. Heimatkreisbetreuer Helmut Seemann wertete dieses Treffen von Stadtvertretern, Kirche und Heimatkreis als ersten, mutigen Schritt auf dem steinigen Wege der Versöhnung in einer friedlichen Zukunft eines vereinten Europas. Unsere Nachkommen sollen in Frieden und Freundschaft ein vereinigtes, starkes Europa aufbauen, denn Einigkeit macht stark und Feinde gibt es viele.